Jackerlsackerl, Schunkelhaken, Maßkrugband, oder doch lieber der altbekannte Hendlhut? Die Auswahl an ulkigen Gimmicks ist riesig auf dem größten Volksfest der Welt.
Wiesn.tv testet die interessantesten Exemplare.
Accessoires gibt es auf der Wiesn viele. Von Lebkuchenherz über blinkende Anstecknadeln bis hin zum singenden Hut. Auch augenscheinlich „praktische“ Erfindungen werden in den vielen Buden auf der Theresienwiese dargeboten. Wir waren für euch auf den Straßen des Oktoberfestes und den Hallen der Festzelte unterwegs und haben die merkwürdigsten Wiesn-Accessoires getestet.
Gimmick Nummer 1: Das Jackerlsackerl. Hinter dem klangvollen Namen verbirgt sich ein kleines Stoffsäckchen, das mit Plastikhaken unter der Bierbank befestigt werden kann. In dem so geschaffenen Stauraum kann nun die Trachtenjacke, das Handtäschchen und die Trophäe des Dosenwerfens verstaut werden. Eigentlich ganz praktisch. Für knapp 24€ muss sich der geübte Wiesngänger nun keine Sorgen mehr um den Aufbewahrungsort seiner Habseligkeiten machen. Klar könnte man jetzt anmerken, dass viele Biergärten und Wiesnzelte diese glorreiche Idee schon selbst hatten und Bierbanknetze unter den Tischen installiert haben, aber wer möchte bei solch einer innovativen Produktidee schon meckern? Das gebratene Huhn als Kopfbedeckung kostet schließlich auch 25€, da ist der Stofffetzen für „unter dem Tisch“ doch ein wahres Schnäppchen.
Nächstes „Must-Have“ (oder auch „Must-NOT-Have“) auf dem Oktoberfest 2017 ist das Maßkrugband. Das Filzband für den Bierkrug schwirrt nun schon seit einigen Jahren durch die Bierzelte des größten Volksfests der Welt in München. Ursprünglich ist das Accessoire dazu gedacht lästige Tischnachbarn davon abzuhalten ihre gierigen Mäuler in einen fremden Bierkrug zu stecken, mittlerweile ist es aber auch als modischer Gag mit Strasssteinen und Glitzerapplikationen zu bekommen. Wer etwas auf sich hält zeichnet auf dem Oktoberfest also nicht mehr nur sich selbst als besonders aus, sondern auch den klebenden mit kühlem Nass gefüllten Maßkrug. Wie sinnvoll die ganze Aktion abends mit fünf Maß intus und geringerer Hemmschwelle noch ist und ob tatsächlich die Keim- und Virenübertragung verhindert werden kann bleibt abzuwarten. Zweifel sind durchaus angebracht. Fest steht aber, wer seinen Zeltbesuch ohne Maßkrugband nicht genießen kann, erleichtert seinen Gelbeutel um mindestens 5€.
Zum krönenden Abschluss muss in dieser Aufzählung noch der Schunkelhaken integriert werden. Laut Hersteller, der Schunkelhaken GmbH, ist das Plastikteil mehr als ein einfacher Haken. Er soll in der Volksfestsaison für ausgelassene Stimmung sorgen und auch Spaßverderber zum Schunkeln und Tanzen anregen. Das Prinzip ist einfach erklärt: Man hängt sich mit dem weiß-blauen Haken bei seinem Nachbarn ein und fängt an zu schunkeln. Nützlich? Naja vielleicht… aber es soll ja Leute geben, die solche Sinnlosigkeiten glücklich machen. Für 10€ kann jetzt jeder Amateur-Schunkler zum Profi werden.
Vielleicht bleiben wir bei diesen Aussichten doch lieber beim Hendlhut. Der eignet sich neben dem Oktoberfest auch ganz wunderbar als Werbemaskottchen für den Hendl-Stand um die Ecke. Das Geld ist also gut angelegt.