Die Zufahrtstraßen sind schon wieder blockiert. Überall sieht man Autos mit italienischem Kennzeichen und aus dem Radio tönen italienische Nachrichten. Auch in der U-Bahn herrscht seit neuestem wieder „Bella Italia“. Da erklärt die italienische Oma ihrem Enkel die Welt und der ganze Wagon hört mit. Die Italiener übernehmen für zwei Tage wieder das Oktoberfest und damit die ganze Landeshauptstadt München.
Was wäre das Oktoberfest ohne unsere lieben Nachbarn aus Italien? Statistisch gesehen sind die Italiener immer noch die größte ausländische Besuchergruppe auf dem Oktoberfest und laufen den Australiern und Amerikanern damit den Rang ab. Wie jedes Jahr reisen sie am zweiten Wiesn-Wochenende aus allen Teilen Landesteilen an. Warum ausgerechnet das zweite Wochenende zum Italienerwochenende auserkoren worden ist, ist dabei bis heute ein ungelöstes Rätsel. Es scheint als würden sie genau dann durch eine innere Stimme in die Landeshauptstadt gezogen werden. Vielleicht war es aber auch der Coup eines italienischen Reiseveranstalters, der sich das Konzept vor Jahrzehnten ausgedacht hat…. Man weiß es nicht, oder zumindest nicht mehr. Fakt ist: Die Italiener kommen und sie werden auch dieses Jahr wieder zahlreich auf dem Oktoberfest vertreten sein. München, oder wie es unsere Gäste auch nennen „Monaco di Baviera“, haben unsere Nachbarn fest ins Herz geschlossen. Manche sogar so sehr, dass sie sich seit 20 Jahren jährlich über die Alpen auf den Weg zur Theresienwiese machen.
Damit die Kolonne aus dem schönen Italien ihr Ziel findet, senden die bayerischen Radiosender die Verkehrsmeldungen auch auf Italienisch. Nicht nur die Rundfunkanstalten stellen sich auf die Besucherströme ein: auch die MVG hat aufgerüstet. Seit 2017 gibt es die MVV-Auskunft auch in italienischer Landessprache. Um Kommunikationskonflikte im Vorfeld zu vermeiden, bekommen Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr seit 2005 Verstärkung aus den Nachbarländern. Mit dabei sind unter anderem die Südtiroler „Polizia di Status“ und die freiwilligen Helfer des Südtiroler Landesrettungsvereins „Weißes Kreuz“. Von Landsmann zu Landsmann geht es eben manchmal einfacher und besser, vor allem in brenzligen Situationen. Dabei muss die Polizei zugeben: die italienischen Gäste sind vielleicht die lautesten, die schlimmsten Wiesn-Gänger sind sie aber keineswegs.
Und so findet sich auch dieses Wiesn-Wochenende wieder ein lustiger Multikulti-Mix auf dem Oktoberfest ein. Die Italiener übernehmen für zwei Tage wieder das Oktoberfest und damit die ganze Landeshauptstadt München. Es wird bunt, laut und lustig! Wir freuen uns drauf!