Wiesn-Zeit ist Ausnahmesituation. Auch für die öffentlichen Verkehrsmittel. Deutsche Bahn und MVG bereiten sich bereits seit Wochen auf die Menschenmassen vor, die heuer wieder zum und vom Oktoberfest strömen. Mit neuen Zügen, mehr Personal und verschärften Sicherheitsmaßnahmen versuchen die Verkehrsunternehmen der gestiegenen Nachfrage Herr zu werden. Auch 2017 konnten wieder gestiegene Besucherzahlen auf dem Münchner Oktoberfest vermerkt werden. Diese bedeuten implizit mehr Fahrgäste und einen größeren Druck auf alle Beteiligten.
Der Bahnhof „Hackerbrücke“ hat vor Wiesn-Beginn ein „Facelift“ erhalten um den Besucherströmen besser entgegen zu kommen. Es gibt weniger Sitzgelegenheiten um den Bewegungsschluss nicht zu stören und die Flussgeschwindigkeit zu erhöhen. Gleichzeitig wurden die verbliebenen Sitzplätze anders angeordnet, damit die Räume zum Betreten und Verlassen des Bahnhofes vergrößert werden. All dies soll, ergänzt mit 500 zusätzlichen Zügen, davon allein 400 S-Bahnen und 100 Regionalzüge, die reibungslose An- und Abreise von und zur Theresienwiese gewährleisten. An den Wiesnwochenenden gibt es Sonderzüge von Nürnberg, Würzburg, Donauwörth, Augsburg, Ulm und Kempten geben. Bei den S-Bahnen werden auch die neuen Züge eingesetzt, die gerade erst ihren Betrieb begonnen haben. Sie haben am Ende der Abteile halbrunde Sitzecken, sogenannte Kuschelecken, und bieten mehr Platz als die vorherigen Modelle. Bei aller Geräumigkeit und Gemütlichkeit sind die S-Bahnen aber auch in diesem Jahr keine Partyzüge.
Im Gegensatz zum legendären Lautsprecherwagen der Polizei an der Hackerbrücke, gibt es in den S-Bahnen auch weiterhin keine Partymusik. Der Partybus der Polizei hat natürlich einen ernsten Hintergrund. Mit ihm werden die Massen, die sich von und zur Theresienwiese schieben, kontrolliert und Sicherheitsdurchsagen gegeben. Stockt der Fluss mal, kann aber eben auch mit zünftiger Wiesnmusik die Moral der Fußgänger stabilisiert werden. Egal wie voll es ist: Warten wird hier nicht langweilig.
Auch die MVG hat sich wieder ordentlich vorbereitet. Der U-Bahnhof „Theresienwiese“ wurde wieder mit den bekannten Metallgittern ausgestattet, die die beiden Bahnrichtungen separieren und dabei für mehr Sicherheit am Bahngleis sorgen sollen. Um die Besucherströme möglichst schnell auf das Gelände des Oktoberfestes zu transportieren fahren auch die Rolltreppen an der Theresienwiese um 0,18 m/s schneller als sonst. Außerdem sorgen 80 zusätzliche Mitarbeiter für Ordnung und Sicherheit allein an der Haltestelle „Theresienwiese“. Hier wird wieder einmal sichtbar, wie international das Oktoberfest ist: 8 Verkehrsunternehmen von Amsterdam bis Wien entsendeten insgesamt 28 Mitarbeiter, um das MVG-Team zu unterstützen. Zusätzlich ergänzen 16 Dienstkräfte der Hamburger Hochbahnwache die Mannschaft der Münchner U-Bahnwache.
Es rollt also alles, das rollen kann. MVG und Bahn sind gut vorbereitet auf die Besucherströme des Oktoberfestes 2018. Bis 2 Uhr nachts transportiert die MVG dabei noch Gäste von der Theresienwiese in die Innenstadt. Es lohnt sich also die Abfahrtspläne zu überprüfen, bevor man ein Taxi ruft oder sich zu Fuß auf den Weg macht.