Cheri, cheri Lady! – Thomas Anders und 1000 Wiesn-Derndln

Ausnahmesituation im Schützenfestzelt. Etwa 1000 Damen liegen sich in den Armen und grölen gemeinsam alte Hits von Modern Talking. Auf der Bühne: niemand geringeres als Thomas Anders, das Gründungsmitglied des internationalen Charterfolges, höchstpersönlich. Zur „Damenwiesn“ ist der Östrogen-Spiegel im Festzelt so hoch wie nie. Da schlagen Hits wie „You’re my heart, You’re my soul“ natürlich besonders gut ein.

Die überdurchschnittliche Konzentration weiblichen Publikums hat einen einfachen Grund. Mietwagen-Unternehmerin Regine Sixt lädt zur „Damenwiesn“ und die Dirndl-Fraktion folgt willig. Vor über 25 Jahren hat die Urmutter der Frauenveranstaltungen auf der Wiesn zum ersten Mal eingeladen. 2015 war dann Schluss. Aufgrund des zu hohen Sicherheitsrisikos, hieß es damals, wurde die Veranstaltung abgesagt. Dieses Jahr ist die Party wieder voll in Fahrt. Etwa 1000 Damen haben sich im Schützenfestzelt eingefunden, um ausgelassen zu feiern und endlich mal Ruhe zu haben vor ungewollten Flirtversuchen und lästigen Anmachsprüchen. Männerfreie Zone lautet die Devise. Hin und wieder wird dann aber doch eine Ausnahme gemacht.

 

Der Star des Tages, Sänger Thomas Anders, darf die Bühne nicht nur betreten, er wird sogar von tosendem Applaus begrüßt. Die Damenwelt ist hin und weg, ob aufgrund des auffällig roten Bühnenoutfits oder der engelsgleichen Stimme, die für Modern Talking Fans nur wenig zu wünschen übrig lässt, sei dahingestellt. Die Stimmung ist jedenfalls phänomenal und über Musikgeschmack lässt sich bekanntlich streiten. Sobald das Festzelt betreten wird lassen die meisten Besucher ihre normalen Vorlieben sowieso an der Türschwelle zurück.

Die „Damenwiesn“ im Schützenfestzelt ist mittlerweile nicht mehr das einzige Event seiner Art. Aufgrund der unglaublichen Beliebtheit des Konzeptes veranstaltet auch Münchens Mercedes-Statthalter Ulrich Kowalewski jedes Jahr, immer am ersten Wiesn-Mittwoch, eine „Damenwiesn“ für Kundinnen, Unternehmerinnen und Society-Ladies.