„Was gefällt euch bis jetzt am besten auf dem Oktoberfest?“ – „Beer! Are you kidding me?! The beer!“
Es gibt sie also doch: die typischen Amerikaner auf dem Münchner Oktoberfest. Das goldene Nass steht ganz hoch im Kurs bei den Gästen aus den Staaten.
Auch Carleen und Ed haben den langen Weg aus Chicago auf sich genommen um ihre erste richtige Maß auf dem größten Volksfest der Welt zu genießen. Ein Besuch auf dem Oktoberfest, das war schon lange Eds Traum. Vor seinem fünfzigsten Geburtstag hat er ihn sich jetzt erfüllt. Und das mit allem Drum und Dran, Amazon sei Dank. Die Trachten wurden Monate vorher aus Deutschland geordert, damit für den großen Tag auch alles perfekt ist. Schließlich möchte man nicht wie der typische Amerikaner aussehen. Das ist den beiden besonders wichtig. Mit unseren Livecams haben sie sich im Vorhinein mit den Örtlichkeiten auseinandergesetzt. Alles ist bis ins letzte Detail geplant. Drei Tage Oktoberfest stehen im Programm. Nur am Samstag gibt es eine Pause. Wenn die Wochenendmassen auf die Theresienwiese strömen, wollen die beiden die Stadt erkunden. München hat schließlich auch schöne Ecken und vielleicht sind dann ja weniger Touristen unterwegs, die das Fotomotiv stören.
Besonders zu schätzen gelernt hat das amerikanische Ehepaar bisher die deutsche Gastfreundschaft. Die ist viel wichtiger als das gute Bier, findet Carleen. Die gemütliche Stimmung und angeregten Unterhaltungen mit Einheimischen, das macht das Erlebnis Oktoberfest für das Paar perfekt. Deutsch gelernt haben die beiden auch schon: Mit „Bier“ und „Brezen“ ist der komplette Wortschatz vorhanden, den man braucht um auf dem Oktoberfest zu überleben. Was jetzt noch fehlt, ist das ein oder andere Fahrgeschäft. Vor allem die Oide Wiesn und das Teufelsrad, also die traditionellen Attraktionen des Oktoberfests, haben es den beiden angetan.
Einziges Manko am Dauererlebnis Oktoberfest: Der Preis. Rechnet man den ohnehin schon hohen Bierpreis noch in amerikanische Dollar um, erreicht man finanziell neue Höchstlagen, die den ein oder anderen Touristen ins Straucheln bringen. Den Einwand, man könne das gleiche Bier auch deutlich günstiger im Supermarkt kaufen, kann Ed nur müde belächeln. Das Wohnzimmer ist halt kein Bierzelt.